Klimaschutz und Klimawandel können sehr emotionale Themen sein, zu denen Fragestellungen oftmals in den persönlichen Bereich reichen. Besonders deutlich wird dies im Bereich Ernährung: die Frage, welche Ernährungsweise die geringsten Auswirkungen auf das Klima hat, ist in der Wissenschaft hinlänglich geklärt. Trotzdem sind heute immer noch nahezu 70 % der direkten THG-Emissionen unserer Ernährung auf tierische Produkte zurückzuführen, alleine 40% auf Fleischkonsum. Doch von einer „fleischlosen Mensa“ sind viele Hochschulen noch weit entfernt.
Wie also soll man vorgehen, um alle Akteure gleichsam mitzunehmen bei den notwendigen Anstrengungen, ja Umbrüchen, die aufgrund des Klimawandels auf eine Hochschule zukommen (bzw. bereits ablaufen)? Wir schlagen als Lösungsansatz vor, ein integriertes Klimaschutzkonzept zu erstellen und das Projekt als Strategieprozess zu gestalten, ausgehend von der Frage „Wo wollen wir hin?“ über „Wie wollen wir das erreichen?“ bis hin zu „Was müssen wir dafür tun?“.
Ein integriertes Klimaschutzkonzept dient als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten. Es soll den Klimaschutz als Querschnittsaufgabe nachhaltig in der Hochschule verankern. Hierzu sind die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten in der Verwaltung und im Lehr- und Forschungsbetrieb festzulegen und die Mitarbeitenden und Studierenden sowie weitere relevante Akteursgruppen frühzeitig einzubinden.
Das Klimaschutzkonzept zeigt auf, welche technischen und wirtschaftlichen Potenziale zur Minderung von Treibhausgasen (THG) bestehen und legt kurz- (bis drei Jahre), mittel- (drei bis sieben Jahre) und langfristige (mehr als sieben Jahre) Ziele und Maßnahmen zur Minderung der THG-Emissionen fest. Die Hochschule verpflichtet sich zu diesen Zielen mit einem Klimaschutz-Leitbild.
Das Ziel der von wertsicht erarbeiteten Kurzstudie ist es, die allgemeine Situation der Hochschulen zum Thema Klimaschutz und Klimawandel einschätzen zu können, um herauszufinden, wie hoch das Interesse seitens der Hochschulen ist, ein Klimaschutzkonzept zu erstellen und somit nachhaltig und langfristig Ressourcen, Emissionen und Kosten einzusparen. Hierbei werden sowohl öffentlich-rechtliche als auch private und kirchliche Hochschulen und Universitäten betrachtet.
Es wird auch darauf eingegangen, welche Maßnahmen zum Klimaschutz an welcher Hochschule bereits durchgeführt wurden oder in naher Zukunft geplant sind und welche Zielsetzungen es gibt. Aus den uns verfügbaren Daten haben wir zudem die CO2-Fußabdrücke einiger Hochschulen dargelegt.
Die Studie steht hier zum kostenfreien Download bereit:
PDFWeitere Informationen erhalten Sie bei André Wilk,
wilk@wertsicht.de